Besuch einer Delegation von 18 Bauexperten aus der Mongolei

Von Fickenscher Architektur+ | am 21.12.2023

Das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (BBW) – Internationaler Bereich in Hof – veranstaltete vom 15. bis 22. Oktober 2023 ein Fachseminar Nachhaltige Stadtentwicklung in Bayern für 18 mongolische Experten aus dem Bauplanungsbereich. Teilnehmer der Delegation waren Mitglieder des mongolischen Bauverbandes, des mongolischen Verbandes der Bauplaner, des mongolischen Verbandes der Bauingenieure, des mongolischen Stadtplanerverbandes, Professoren der mongolischen Universität für Wissenschaft und Technik sowie von privaten Bauunternehmen für die Entwicklung ländlicher Gebiete. Die Fachleute hatten die Möglichkeit, das Areal von gKU Winterling Immobilien in Schwarzenbach an der Saale zu besuchen und Einblick in den Stand der städtebaulichen und baulichen Entwicklung zu gewinnen sowie Informationen zum innovativen Energieversorgungskonzept auf der Basis von regenerativen Energien zu bekommen.

Teilnehmer des Treffens:
Cäcilia Scheffler – Vorständin gKU Winterling Immobilien
Uwe Fickenscher – Architekt BDB, Stadtplaner und Energieberater BYAK Fickenscher Architektur+
Nomindari Enkh-Amgalan – M.A. Architektin, Stadtplanerin, Nachhaltigkeitsplanerin Fickenscher Architektur+
Susanne Wolf – Koordinatorin Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft
Erdenebat Amar – Übersetzer Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft
Christoph Stegner – Bayerisches Zentrum für angewandte Energieforschung e. V.
18 mongolische Teilnehmer

Frau Scheffler gab nach einer Begrüßung der weitgereisten Besucher zur Einführung einen Überblick über das gKU Winterling Immobilien als Körperschaft des öffentlichen Rechts mit städtebaulichem und immobilienwirtschaftlichem Entwicklungsauftrag für insgesamt vier oberfränkische Kommunen.
Frau Scheffler erläuterte den Stand der Planungen und Bauarbeiten im Projektgebiet und Ausblick auf seine weitere Entwicklung.

Herr Fickenscher sprach ausführlich über das Zukunftsprojekt zur Entwicklung eines Altindustrieareals, von der Idee des Konzepts bis hin zu den für die Besucher sehr interessanten Themen wie Master- , Funktions- und Energieversorgungsplanung auf der Basis regenerativer Energieträger. Insbesondere Aspekte der Nachhaltigkeit bei der Immobilienentwicklung, der Wasserwirtschaft und anderen Fragen der ökologischen Zusammenhänge der städtebaulichen Entwicklungsplanung waren für die Delegierten von besonderem Interesse und es entwickelten sich rege Diskussionen.

Herr Stegner erläuterte Details zum innovativen Energieversorgungskonzept des Projektes, einschließlich der vorteilhaften Nutzung von Photovoltaikanlagen zur Deckung des aktuellen und auch des zukünftig steigenden Energiebedarfs.
Bei einem Rundgang durch das Areal und weiteren Erläuterungen zu den aktuellen Bau- und Sanierungsarbeiten durch Architekt Fickenscher war es für die mongolischen Delegierten sehr informativ, die Entwicklung des Projektes direkt vor Ort zu sehen. Es zeigte sich wieder einmal, dass es unter Fachleuten zielgerichtet und produktiv ist, Erfahrungen von der Planung bis zum Bau vor Ort und persönlich auszutauschen.

Im Laufe der Ortsbesichtigung gaben Frau Scheffler und Herr Uwe Fickenscher auch Einblicke zur Innengestaltung des Projekts, einschließlich einer Detailarbeit, die die historischen Aspekte des Gebäudes zeigen. Unter den mongolischen Bauexperten, die sich mit Altbau und Neubau beschäftigen, fand eine angeregte Diskussion statt, die auch mit aktuellen Entwicklungen in der Mongolei zu tun hat: Die Aufgabe von Planung und Bautätigkeit muss es auch sein, Geschichte für die Menschen und für die Stadt und die Gebäude selbst zu bewahren und zu erhalten. Um den Besuchern aus der Mongolei all diese Informationen zu vermitteln, übersetzte und erklärte die Architektin Nomindari Enkh-Amgalan in mongolischer Baufachsprache, was eine große Unterstützung für das Team der Organisation war. Enkh-Amgalan ist selber im Architektenteam von Fickenscher Architektur+ am InEs-Projekt für das Winterling-Areal tätig und beschäftigt sich unter anderem vertieft mit der Frage der Ökobilanzierung für die Bautätigkeit und Gebäudeenergieversorgungsstrategien.

Eine wichtige Zukunftsperspektive des Projektes besteht in der Nutzung regenerativer Energieversorgungsmöglichkeiten, aber auch in der konsequenten und sinnvollen Nutzung und Weiterentwicklung des Altgebäudebestandes, um einen beispielhaften Standort für klimaneutrales Wirtschaften zu entwickeln. Bei der Energieversorgung spielen Biogas, Solarenergie und Energiespeicherung eine Hauptrolle. Als wichtiger nächster Entwicklungsschritt wird der Bau eines Großwärmespeichers zur Unterstützung der Heizungsanlage im Areal, aber auch als Baustein für ein Nahwärmenetz angestrebt. Die Entwicklung des Winterling-Areals findet in der Region, der Stadt, in der unmittelbaren Nachbarschaft und vor allem bei den Gewerbebetrieben im Areal immer mehr Beachtung.

Die Wahrnehmung hat nun auch eine internationale Dimension angenommen.
Vielen Dank an das BBW für die Organisation zum Besuch der mongolischen Delegation.

Hof, den 21.12.2023, Nomindari Enkh-Amgalan für Fickenscher Architektur+

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner