3D-Modell Winterling-Areal
Photovoltaik-Anlage
Es sollen Photovoltaik-Anlagen (PV) auf die Dächer des Stockwerksbau (im Bild hinten) und des Winkelbau (L-förmiges Gebäude vorne) installiert werden.Zunächst wird ab 2025 mit dem Dach des Stockwerksbau
begonnen, da dieser Teil im Zuge der Sanierung als erstes belegt werden kann. Hier sind sowohl auf dem Dach als auch auf der Fassade Module mit einer Gesamtleistung von 100 kWp angedacht.
Anschließend soll der Winkelbau mit ca. 350 kWp folgen. Dieser Gebäudeteil steht seit August 2023 unter Denkmalschutz, was entsprechend berücksichtigt werden muss. Die Module
sollten daher vom Boden aus nicht sichtbar oder in ihrer Farbe dem Dach sehr gut angepasst sein.
Fahrradgarage mit OPV
Organische Photovoltaik (OPV) besteht im Vergleich zu Silizium-Photovoltaik aus Kunststoff, welcher Strom aus Sonnenlicht erzeugt. Eine solche OPV-Folie ist biegbar und kann daher
auf gekrümmte Flächen aufgebracht werden.OPV wurde in die Hülle einer Fahrradgarage integriert. Mit dem erzeugten Solarstrom können im ersten Demonstrator bis zu vier E-Bikes aufgeladen
werden. Scheint die Sonne nicht, kommt der Strom für die Fahrradakkus aus einer Batterie, die ebenso in der Garage installiert ist. Ein Anschluss an das Stromnetz ist nicht nötig, das neuartige System
arbeitet autark.
Brotzeithaus mit OPV
Aus einer ehemaligen Gasübergabestation soll ein Brotzeithaus für das Winterling-Areal werden. Dort können sich die Nutzer des Areals Mittagessen kaufen.Für das
Brotzeithaus ist eine Überdachung des Essbereichs aus organischer Photovoltaik (OPV) angedacht. Die Technologie ist die gleiche wie bei der Fahrradgarage. Die Kunststofffolie verwandelt Sonnenlicht in
Strom. Dieser dient während sonnigen Stunden zur Versorgung des Gebäudes mit Strom.
Kleinwindkraftanlage
Der Kamin des Winterling-Areals, der früher für die Tunnelöfen zur Produktion von Porzellan benötigt wurde, ist mittlerweile nicht mehr in Benutzung.Die Idee ist,
auf der Spitze des 50 Meter hohen Schornsteins eine Kleinwindkraftanlage zu errichten. So ist die Erzeugung von erneuerbaren Energien im Areal von Weitem sichtbar. Zudem könnte das kleine Windrad in
solchen Zeiten Strom liefern, in denen die PV-Anlagen auf den Dächern weniger oder keinen Ertrag liefern, z. B. im Winter und in der Nacht.
Energiezentrale
In der Energiezentrale im Süden des Winterling-Areals stehen zwei Blockheizkraftwerke (BHKW), eine Anlage nach dem sogenannten Organic-Rankine-Prinzip (ORC) sowie ein
Gas-Spitzenlastkessel.Die BHKW erzeugen aus Biogas, welches über eine Leitung von der nahegelegenen Hefefabrik kommt, sowohl Strom als auch Wärme. Der gesamte Strom wird direkt vermarktet,
aus der Wärme wird in der ORC-Anlage nochmal zusätzlicher Strom generiert. Die restliche Wärme wird für die Beheizung des Winterling-Areals genutzt.Zukünftig soll noch mehr Abwärme verwendet
werden, indem sie im geplanten 1.240 m³ großen Wärmespeicher zwischengepuffert und bei Bedarf zur Beheizung genutzt wird.
Keller-Wärmespeicher
Der Wärmespeicher stellt ein neuartiges Konzept dar, das im Forschungsprojekt entwickelt wird. Dabei wird ein vorhandener, nicht mehr benutzter Kellerraum in einen drucklosen
Heißwasserspeicher umgewandelt.Die Betonwände werden dafür gedämmt und mit einer inneren Abdichtung aus Edelstahl ausgekleidet. Beladetassen dienen der Einspeisung der Abwärme der BHKW
und der ORC-Anlage sowie der Entnahme auf dem für Heizung und Prozesswärme jeweils benötigten Temperaturniveau.Der Speicher soll bei Temperaturen zwischen 35 und 80 °C betrieben werden und
hat dabei eine Wärmekapazität von 65 MWh. Theoretisch könnte der Speicher bis zu 95 °C heißes Wasser aufnehmen, wenn zukünftig entsprechende Wärmeerzeuger genutzt werden.